17.10.2007: SPD kritisiert unverantwortliche Informationspolitik

Gesundheit

Mit scharfer Kritik reagierten SPD–Vertreter aus Lüdinghausen und dem Kreis Coesfeld auf eine Vorlage im Gesundheitsausschuss des Kreises, der gestern getagt hat. Im Ausschuss wurden die Mitglieder über ein Schreiben des für Gesundheit zuständigen Landesministers Laumann (CDU) informiert, in welchem die Schaffung einer gerontopsychiatrischen Abteilung mit 40 Betten am St. Marien–Hospital in Lüdinghausen abgelehnt wird. Für unverantwortlich halten die Sozialdemokraten das Vorgehen des Landrates Püning und des Lüdinghauser Bürgermeisters in dieser Sache. "Das Schreiben aus dem Ministerium datiert vom 17. September! Es ist in keiner Hinsicht verständlich, warum weder der Landrat noch der Bürgermeister nicht schon früher damit an die Öffentlichkeit gegangen sind. Auch die Politik in Stadt und Kreis hätte schnell von dieser extrem wichtigen Entscheidung informiert werden müssen", findet Dietmar Bergmann, SPD–Fraktionsvorsitzender im Kreistag.

Noch einen Schritt weiter geht sein Kollege im Lüdinghauser Stadtrat, Michael Spiekermann–Blankertz: "Bürgermeister Borgmann verfehlt mit dieser Informationspolitik seine Aufgabe als Bürgermeister gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in Lüdinghausen. Als Kuratoriumsmitglied des Krankenhauses ist er damit untragbar und muss von diesem Amt dringend zurücktreten! Man muss sich das mal vorstellen: Seitens der schwarz–gelben Landesregierung in Düsseldorf wird eine Entscheidung getroffen, die für unser Krankenhaus im schlimmsten Falle existenzbedrohend sein kann. Der Bürgermeister tut aber fast einen Monat so, als wüsste er von nichts! Für Lüdinghausen bedeutet die Entscheidung des Ministeriums einen Verlust per Saldo von 45 Betten! Neben der internistischen Abteilung (von 93 auf 48) betrifft es die Chirurgie (von 58 auf 40) und die zwei Belegbetten der HNO. Hinzu kommt der Verlust der Gynäkologie und Geburtshilfe."

Dietmar Bergmann stimmt dem voll und ganz zu. Die Krankenhauspolitik im Kreis sei ein wichtiges Thema, dass durch die Landespolitik seit 2005 ohnehin immer schwieriger geworden sei. Er verweist hier z.B. auf das ersatzlos gestrichene Investitionsprogramm im Rahmen von 100 Mio. Euro, von dem Minister Laumann jetzt nichts mehr wissen will. "CDU und FDP treiben Schindluder mit der Gesundheitsversorgung der Menschen auch im Kreis Coesfeld, insbesondere in Lüdinghausen. Wenn Bürgermeister Borgmann und Landrat Püning dabei einfach wegsehen, werden sie ihren verantwortungsvollen Ämtern nicht gerecht", sind sich Bergmann und Spiekermann–Blankertz einig.

 

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